Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) im Kreis Ahrweiler begrüßt die mit großer Mehrheit getroffene Entscheidung des Verbandsgemeinderates Adenau zur Überarbeitung des geltenden Flächennutzungsplans hin zur Identifikation und Festlegung von Flächen für regenerative Energien aus Wind und Sonne zur Erzeugung von Strom.
Bisher stand bei der traditionellen Energiegewinnung der Schutz der Lebensgrundlagen eher im Hintergrund. Heute bilden das Gesetz zu Erneuerbaren Energien sowie die Landesverordnung über Gebote für Solaranlagen auf Grünlandflächen in benachteiligten Gebieten einen rechtlich verbindlichen Rahmen, um wertvolle Natur- und Kulturräume angemessen zu schützen. In der Hocheifel geht es im Wesentlichen um das hochwertige Vogelschutzgebiet Ahrgebirge, um schützenswerte Landschaftsteile und um die Belastung von Siedlungsräumen.
Flächen für die Energiegewinnung müssen dort genutzt werden, wo einerseits die geringstmögliche Schädigung des Naturhaushaltes zu erwarten und andererseits die Belastungen für Menschen am geringsten sind sowie die langsam erkennbare Entwicklung eines naturnahen Tourismus in der Verbandsgemeinde Adenau nicht behindert wird: Eine intakte Natur- und Kulturlandschaft ist ein wichtiger Faktor! Der BUND erwartet, dass in den laufenden Planungsverfahren den Anforderungen an die Umweltverträglichkeit entsprochen wird!
"Bürgerenergiegenossenschaft könnten ein Weg sein, die Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde auch an den finanziellen Erträgen der Energieanlagen teilhaben zu lassen – andere Gemeinde sind diesen Weg schon gegangen", schlägt Albert Dietz als Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe vor!
Bei allem gilt selbstverständlich, dass eine Entscheidung für oder gegen bzw. deren Änderungen erst nach der ergebnisoffenen Prüfung aller naturschutzrechtlichen Rahmenbedingungen erfolgen kann. Daher hält Winfried Sander als Regionalkoordinator der BUND-Kreisgruppe für die Region Altenahr-Adenau eine Entscheidung vor einer solchen Prüfung für oder gegen eine Windkraft- oder Solaranlage für falsch, denn „wir müssen in Zukunft verstärkt auf erneuerbare Energien setzen", unterstreicht er und verweist auf die kürzliche Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zur stärkeren Bekämpfung des laufenden Klimawandels.