Foto (Michael Papenberg): Ein Blick in einen Wald, der sich zu einem Urwald entwickeln könnte…
Es ist inzwischen offensichtlich: Insbesondere monotonen Fichtenforsten setzen Hitze, anhaltende Trockenheit und der dadurch begünstigte Borkenkäfer immer mehr zu, aber auch Buchen weisen vermehrt Schädigungen auf. Bereits seit langer Zeit fordern der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und andere Umwelt- und Naturschutzverbände vehement eine Abkehr von der bisherigen Waldbewirtschaftung, um beispielsweise eine natürliche Verjüngung mit Laubbäumen zuzulassen.
Diese Forderung wurde in der „Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt“ der Bundesregierung, mit der dem Artensterben aktiv entgegengetreten werden soll, aufgenommen. Auf mindestens 2% der Landfläche soll sich die Natur wieder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln. Außerdem sollen sich auf 5% der Waldflächen Wälder natürlich entwickeln können.
Entsprechend positiv wurde bei der BUND-Kreisgruppe Ahrweiler der Beschluss der Stadt Sinzig aufgenommen, 1,5 Hektar Fläche im stadteigenen Wald Auf dem Ziemert aus der Bewirtschaftung herauszunehmen. Die Fläche soll sich bis zum Jahr 2100 selber überlassen werden, damit auf ihr ein artenreicher Urwald entstehen kann.
Um das Projekt des UrwaldRefugiums Sinzig auch aktiv zu unterstützen, sammelten die Mitglieder der Kreisgruppe intern Spenden und konnten so 42 Anteile (entsprechen 42 Quadratmeter) erwerben. „Toll, dass die Resonanz auf unseren internen Spendenaufruf so groß war, dafür vielen Dank! Ich freue mich, dass wir das UrwaldRefugium so unterstützen und vielleicht auch noch ein bisschen bewerben können“, so Stefani Jürries, kommisarische Vorsitzende der Kreisgruppe. Sie machte aber auch deutlich, dass eine einzige Fläche wenig erfolgreich sein kann. „Wichtig ist nun, dass Korridore geschaffen werden, um das UrwaldRefugium auch mit anderen Biotopen zu vernetzen.“
Das Thema „Wald“ ist auch Titelthema des aktuellen BUND-Mitgliedermagazins, das im Internet unter http://www.bund.net zu finden ist.