Kreisgruppe Ahrweiler

BUND fordert endgültigen Ausstieg aus der Atomenergie

10. März 2023 | Atomkraft, Energiewende, Klimawandel, Kohle, Ressourcen & Technik, Umweltgifte

Anlässlich des 12. Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Fukushima appelliert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz an die Landesregierung, sich für einen konsequenten Atomausstieg in Deutschland einzusetzen. Das betrifft nicht nur die Abschaltung der letzten drei noch laufenden Atomkraftwerke, sondern auch das Aus der Brennelementefabrik in Lingen und der Urananreicherung in Gronau. Am 11. März erinnern der BUND und zahlreiche andere Initiativen mit Mahnwachen in ganz Deutschland an den mehrfachen Super-GAU in Fukushima mit der Zerstörung von vier Atomkraftwerksblöcken und seine Folgen. In Mainz findet die Mahnwache ab 14:00 Uhr auf dem Gutenbergplatz statt. Erfahre mehr

BUND-Landesvorsitzende Sabine Yacoub: „Fukushima und alle anderen Katastrophen zeigen: Atomkraft ist unberechenbar, teuer und unsozial. Strahlenrisiken und Verwahrungskosten des Atommülls werden unverantwortlich auf nachfolgende Generationen abgewälzt. Deshalb fordern wir eine sofortige Abschaltung der AKWs und einen konsequenten Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie! Stattdessen braucht es einen raschen naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren Energien und ein wirksames Energieeffizienzgesetz.“

Allein mit Blick auf die Sicherheitsstandards in den drei restlichen Atomkraftwerken hält der BUND ein Abschalten für zwingend erforderlich: Die AKWs wurden seit 13 Jahren nicht mehr umfänglich sicherheitstechnisch überprüft, ein sicherer Betrieb der Reaktoren ist somit nach aktuellem Stand von Wissenschaft und Technik nicht mehr zu gewährleisten. Die letzte periodische Sicherheitsprüfung, die normalerweise alle 10 Jahre erfolgt, fand 2009 statt, da ein Auslaufen des Betriebs zum 31.12.2022 feststand.

War der Weiterbetrieb über den Jahreswechsel hinaus schon überflüssig und gefährlich, wäre die von FDP und CDU geforderte Laufzeitverlängerung oder gar der Neubau von AKWs in jeder Hinsicht unverantwortlich: Neben enormen Risiken würde dies einen massiven Rückschlag für die Energiewende bedeuten. Zum einen würden die Gelder für den Ausbau der Erneuerbaren und Investitionen in die Energieeffizienz fehlen, zum anderen konkurrieren Atomstrom und Ökostrom im Stromnetz. Dies führt regelmäßig dazu, dass Strom aus Erneuerbaren abgeregelt werden muss, um die Netze nicht zu überlasten. Damit wird nicht nur jede Menge Ökostrom verschwendet, sondern der Ausbau der Erneuerbaren sogar blockiert.

Der stellvertretende BUND-Landesvorsitzende Michael Carl: „Die Verlängerung der Laufzeit bei den letzten drei AKWs in Deutschland erbringt weniger als 1 % der Stromerzeugung in Deutschland. Einzig das Vorführen der grünen Partei war der Sinn der politischen Forderungen. Ein Weiterbetrieb ist auch gar nicht möglich, da keine Brennstäbe zur Verfügung stehen und auch nicht bei frühzeitigem Bestellen hätten zur Verfügung stehen können. Ganz abgesehen davon, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit aus russischer Produktion gekommen wären.“

Für Rückfragen

Michael Carl, 02620 8416, michael.carl(at)bund-rlp.de

Sabine Yacoub, 0174 9971892, sabine.yacoub(at)bund-rlp.de

Zur Übersicht